Das Kamptal
Der Kamp durchfließt das Tal von Nord nach Süd. Ihm folgt oft frische Luft aus dem Waldviertel, die in unsere Weingärten strömt und unseren Trauben Spannung und Lebendigkeit mit auf den Weg gibt.
Wein hat im Kamptal immer eine große Rolle gespielt. In ihren nach Süden exponierten Hängen wurden schon im Mittelalter Reben gepflegt. Weinbau in den Terrassen des Heiligensteins, des Käferbergs oder des Steinmassls ist seit mittlerweile knapp 1000 Jahren dokumentiert. Das Wissen um die Besonderheiten des Klimas und die Qualitäten der Böden wird seit Generationen weitergegeben. Sie formen seit jeher den Charakter der Weine und tragen zu deren Eigenständigkeit bei.
Geologisches Mosaik
Langenlois muss man sich wie einen riesigen Schmelztiegel vorstellen, in dem über Hunderte Millionen Jahre diverse erdgeschichtliche Ereignisse ihre Spuren hinterlassen haben. Begonnen hat alles mit Gneis und Schiefer, die bei extrem hohen Temperaturen und unter immensem Druck aus magmatischem Gestein entstanden sind. Darüber haben sich, ein paar hundert Millionen Jahre später, an manchen Stellen die Sande, Fossilien und Sedimente des Urmeers Parathetys gelegt. Nach dessen Rückzug schwemmte eine Art Urdonau Kies in das heutige Ortsgebiet von Langenlois und wiederum ein paar Millionen Jahre danach wehten Westwinde Löss von den Gletschervorfeldern der Alpen in die Mulden und Hänge des Kamptals. Der Kamp, der kleine Fluss, der durch das Tal fließt und sich gelegentlich auch in einen reißenden Strom verwandelt, prägt mit seinen lehmigen Schwemmsanden vor allem die Ebene.
Heiligenstein
Weiterlesen
Seeberg
Weiterlesen
Schenkenbichl
Weiterlesen
Heiße Tage, kühle Nächte
Langenlois ist nicht nur geologisch divers, auch klimatisch liegen wir hier im Schnittpunkt verschiedener Einflusszonen. Es kann hier tagsüber, wenn sich im Sommer pannonische Luftmassen in den Weingärten breitmachen, mediterran heiß werden. Wenn sich dann abends und nachts aber in die gleichen Weingärten frische Luft aus dem nördlichen Waldviertel legt, ist es besser sich einen Pullover überzuziehen. In den Trauben und den daraus gekelterten Weinen kombinieren sich so warme, reife Aromen mit einer lebhaften und zupackenden Textur, Energie und enormer Spannung.
Wobei es zwischen den Weingärten naturgemäß Unterschiede gibt, je nachdem ob sie auf der Kuppe, in der Mitte oder am Hangfuß einer Riede liegen, von Wald umgeben sind oder nach Westen, Osten oder in den Süden schauen.
Rebsorten: ein eingespieltes Team
Damit das geologische Mosaik und die heißen Tage und kühlen Nächte des Kamptals auch sensorisch nachvollziehbar werden, brauchst du Rebsorten, die dazu geeignet sind, die Böden und das Klima in ihren Weinen sprechen zu lassen. Grüner Veltliner & Riesling werden seit Jahrhunderten in unserer Gegend angebaut. Sie sind längst zu Bestandteilen unserer Kultur, Tradition und Identität geworden. Generationen von Weinbauern haben sich mit ihnen beschäftigt, sie in die richtigen Lagen gesetzt und sind ihren Eigenarten auf den Grund gegangen.
Grüner Veltliner
Grüner Veltliner hat viele Schattierungen. Von leicht und jugendlich bis kraftvoll und langlebig kann er eigentlich alles. Willst du ihm aber tatsächlich sein ganzes Potenzial entlocken, solltest du dich eingehend mit ihm beschäftigen. Denn Grüner Veltliner ist sensibel und anspruchsvoll. Er mag windgeschützte Orte in vitalen und gut versorgten Terrains und lange Vegetationsperioden. Holz steht ihm bestens, wobei es groß und möglichst gebraucht sein sollte. Wie auch Riesling liefert er in seiner Jugend animierende und einladende Weine. Was tatsächlich in ihm steckt, zeigt er allerdings in jenen Weinen, denen Jahre der Reife Würze und Klarheit, Eleganz und Mineralität verliehen haben.
Riesling
Denkst du an Riesling, tun sich umgehend Bilder von Reben im Fels auf.
Den Fels siehst du aber nicht nur, du spürst ihn auch. Riesling übersetzt seine natürlichen Verhältnisse präzis in seine Weine und liefert Blaupausen seiner Orte. Die sind oft nicht nur von kargem Gestein, sondern auch von harschen klimatischen Bedingungen geprägt.
Riesling mag die Kamptaler Sonne. Er mag es aber auch, wenn es nachts abkühlt und frischer Wind durch die Rebreihen bläst. Lange Vegetationszeiten verleihen ihm Reife und Tiefe, aber auch Spannung und Vitalität. Riesling macht in der Jugend Spaß. Richtig spannend wird es aber, wenn du ihm Zeit gibst. Dann öffnen sich Texturen und Aromen, die dir kaum eine andere Rebsorte bieten kann.