Zwar hatten wir im April zwei Frostnächte, die uns forderten, die Blüte ging allerdings bei idealem Wetter über die Bühne und auch die Wochen danach waren trocken und warm. Mit den ersten Au-gusttagen setzte dann Regen ein und auch wenn sich sporadisch die Sonne blicken ließ, blieb er bis Ende September doch ein kontinuierlicher Begleiter. Gleichzeitig verhinderte das ewige Grau der Wolken ein Ansteigen der Gradationen, während die relativ warmen Temperaturen den Fäulnisdruck erhöhten. Schon früh war klar, dass sich hohe Qualitäten nur über gezielte Laubarbeit und eine fort-währende Selektion der Trauben erreichen lassen würden.
Während der Lese gestalteten sich die engen Zeitfenster zwischen den verregneten Tagen zu einem großen Problem. Wir nutzten jede trockene Minute, verloren aber bisweilen auch den Lauf gegen die Zeit und somit auch größere Erntemengen. Der durchschnittliche Hektarertrag belief sich 2014 auf rund 2.800 Liter. Aufgrund der widrigen Bedingungen war es zudem nicht immer einfach den richti-gen Erntezeitpunkt zu finden. Wir gaben bis zum 27. Oktober, dem letzten Lesetag, allerdings unser Bestes und wissen heute, dass es sich gelohnt hat.
Die daraus gekelterten Weine waren anfangs filigraner, leichter und spielerischer als in den Jahren davor und danach. Im Laufe der Zeit haben sie sich allerdings beachtlich entwickelt und zeigen heu-te viel Finesse und Charakter.
Leseabschluss: 27. Oktober 2014