Erst im Juni kam die Sonne kontinuierlich zum Vorschein. Aufgrund der immer wärmer werdenden Tage und der bestens versorgten Böden explodierte das Wachstum und hielt uns bis in den Juli hinein ordentlich auf Trab.
Mit einem mächtigen Hagelschlag, der einige unserer besten Weingärten am Loiserberg, Steinberg und Käferberg stark in Mitleidenschaft zog, wechselte das Wetter erneut. Zwar schien in den darauffolgenden Tagen wieder die Sonne und trocknete die beschädigten Trauben ein, die Schäden waren dennoch groß. Was uns aber noch größere Sorgen be-reitet, war die Wolkendecke, die sich während des Augusts über das Kamptal legte. Als wir bereits mit einer kaum noch aufzuholenden Reifeentwicklung rechneten, lichtete sich Anfang September der Himmel.
Strahlend schöne Wochen entschädigten uns in der Folge für die nicht einfachen Mona-te davor. Die Zuckerwerte in den Beeren stiegen mit jedem sonnigen Tag, während gleichzeitig kühle Nächte die Säure auf hohem Niveau hielten.
Der Startschuss für die Traubenernte fiel am 22.September, an dem wir früh am Morgen ausrückten, um knackiges Rebmaterial für unseren Sekt und die Pèt-Nats einzufahren. Anfang Oktober ging es mit der Hauptlese weiter. Grüner Veltliner wie Riesling präsen-tierten sich zu diesem Zeitpunkt in absolut perfektem Gleichgewicht, ein Umstand, den wir knapp zwei Monate zuvor kaum für möglich gehalten hätten.
Das Resultat sind Weine, die vom einfachen Kamptal DAC bis hin zu den Einzellagen mit Präzision, Gleichgewicht, glasklarer und strahlender Frucht, Eleganz und Tiefe bei gleichzeitigem Trinkfluss bestechen und zudem über enormes Potenzial verfügen soll-ten.
Leseabschluss: 23. Oktober 2021